Pickleball: Die Trendsportart aus den USA im Vergleich zu Padel Tennis


Pickleball ist eine Rückschlagsportart, bei der zwei Spieler (Einzel) oder vier Spieler (Doppel) einen perforierten, hohlen Plastikball mit Schlägern über ein 0,86 Meter hohes Netz schlagen, bis eine Seite den Ball nicht mehr zurückgeben kann oder eine Regelverletzung begeht. Diese Sportart kann sowohl drinnen als auch draußen gespielt werden und erfreut sich vor allem in den USA dank einer massiven Kampagne einer stetig wachsenden Beliebtheit weltweit.

Die Geschichte von Pickleball

Die Geschichte von Pickleball reicht bis ins Jahr 1965 zurück, als es in den USA auf Bainbridge Island im Bundesstaat Washington als ein einfaches Spiel im Hinterhof für Kinder erfunden wurde. Es hat jedoch in den letzten Jahren einen erstaunlichen Aufschwung erlebt und wurde 2022 zur offiziellen Staatssportart von Washington ernannt. Hinter dem Siegeszug von Pickleball stecken, wie so häufig in den USA, handfeste Geschäftsinteressen.

Regeln und Spielfeld

Obwohl Pickleball Ähnlichkeiten mit Tennis und Tischtennis aufweist, hat es eigene Regeln, Schläger und Spielfeldmaße. Das Spielfeld ist 13,4 Meter lang und 6,1 Meter breit und damit nicht einmal halb so groß wie ein Tennisplatz, und der Schläger ist größer als der im Tischtennis verwendete. Der harte Plastikball, der beim Pickleball verwendet wird, hat weniger Sprungkraft als Tennisbälle. Auf jeder Seite des Netzes befindet sich eine 2,1 Meter breite Zone, die als „Non-Volley Zone“ oder „Kitchen“ bekannt ist, in der der Ball vor dem Schlag auf den Boden aufprallen muss. Die Regeln sehen das sogenannte „Side-Out Scoring“ vor, bei dem nur der Aufschläger einen Punkt erzielen kann. Die geringe Sprungkraft des Balls, die Non-Volley-Zonen und der Unterhandschlag, mit dem alle Aufschläge gemacht werden, verleihen dem Spiel ein eher gemächliches Tempo. Pickleball ist im Vergleich zu Tennis viel schneller erlernbar, was auch der größte Vorteil von Padel Tennis ist.

Die Herkunft des Namens „Pickleball“

Die Herkunft des Namens „Pickleball“ ist interessant und birgt verschiedene Versionen. Einige behaupten, er sei von einem Familienhund namens Pickles abgeleitet, während andere glauben, er habe mit einem Boot namens „Pickle Boat“ zu tun. Es gibt sogar die Theorie, dass der Name auf Bill Bell zurückgeht, der das Spiel gerne so spielte, dass sein Gegner in der Klemme saß. Die genaue Herkunft des Namens bleibt also ein Rätsel.

Vergleich von Pickleball mit Padel Tennis


Pickleball hat viele Ähnlichkeiten mit Padel Tennis, aber auch gravierende Unterschiede. Während Pickleball auf einem rechteckigen Spielfeld mit Linien gespielt wird, findet Padel Tennis auf einem rechteckigen Spielfeld mit Plexiglas-Wänden statt, die ins Spiel einbezogen werden. Die Schläger beim Padel Tennis sind kleiner und haben Löcher, ähnlich den Pickleball-Schlägern, jedoch unterscheiden sich die Regeln für das Spielen an den Wänden und die Punktezählung.

Der größte Unterschied ist jedoch der Ball: während Padel mit einem Tennis-ähnlichen Filzball gespielt wird, wird Pickelball eher mit einer Art großem Tischtennisball gespielt. Das macht Padel wesentlich rasanter und für geübte Tennisspieler attraktiver als das vergleichsweise langsame Pickleball.

Die Spielfelder von Padel und Pickleball unterscheiden sich in ihren Abmessungen erheblich:

Padel:

  • Ein Padel-Tennisfeld ist kleiner als ein Tennisplatz, aber größer als ein Pickleball-Feld.
  • Es hat in der Regel eine Länge von 20 Metern und eine Breite von 10 Metern, was etwa zwei Drittel der Größe eines Tennisplatzes entspricht.
  • Es gibt einen Netz in der Mitte des Spielfelds, der 88 Zentimeter hoch ist.

Pickleball:

  • Ein Pickleball-Feld ist wesentlich kleiner als ein Padel-Tennisfeld.
  • Das Spielfeld ist 13,4 Meter (44 Fuß) lang und 6,1 Meter (20 Fuß) breit, was etwa einem Drittel der Größe eines Tennisfelds entspricht.
  • Das Netz in der Mitte des Pickleball-Felds ist 0,86 Meter (34 Zoll) hoch.

Der geringe Platzbedarf von Pickleball macht die Sportart so spannend für Investoren und ist vermutlich auch der Grund für die massive Kampagne, die Pickleball auch in Europa bekannt machen soll. Grundstücke sind teuer und wer statt eines Tennisplatzes drei Pickelball-Plätze gebaut werden können, ist das aus finanzieller Hinsicht interessanter. Deshalb ist in den USA vielerorts bereits ein Kleinkrieg zwischen Tennisspielern und Pickleball-Spielern ausgebrochen: die Befürchtung vieler Tennisspieler ist, dass Tennisplätze künftig Pickleball-Spielfeldern weichen müssen, die recht einfach und – anders als beim Padel – auch ohne aufwendige Wandkonstruktion auskommen. Zudem ist Pickleball im Vergleich zu Tennis sehr einfach zu lernen und jeder kann sofort mitspielen, ähnlich wie beim Tischtennis.

Wachstum und Beliebtheit


Die offizielle Anerkennung von Pickleball als offizieller Staatssport von Washington im Jahr 2022 und die Unterstützung von Prominenten wie LeBron James und Drew Brees haben dazu beigetragen, die Popularität des Sports weiter zu steigern. Aber auch prominente Tennisspieler werden zur Werbung für die neue Sportart eingesetzt: als prominenteste Pickleball-Botschafter sind Steffi Graf und André Agassi derzeit medial omnipräsent. Auch aktuelle Tennisprofis lassen sich immer wieder gerne vor den Karren spannen und beim Pickleballspielen ablichten, obwohl der Sport in den USA zur echten Bedrohung von Tennis werden könnte. Pickleball wird von seinen Befürwortern als eine Aktivität gesehen, die Spielern aller Altersgruppen und Fitnessniveaus sowohl körperliche Betätigung als auch soziale Kontakte bietet. Durch den leichten Ball und das gemäßigte Tempo ist die Sportart weniger verletzungsanfällig als Tennis oder Padel.

Fazit: Padel Tennis breitet sich jenseits der USA schneller aus

Für Tennisspieler ist Padel Tennis definitiv die spannendere Sportart, weil sie vom Spielgefühl mehr an Tennis erinnert und insgesamt ungleich spektakulärere Ballwechsel zulässt. Für Anfänger oder Senioren ist Pickleball möglicherweise einfacher zu erlernen. Insbesondere in den Mittelmeerländern hat sich Padel längst als Massensportart durchgesetzt und auch in Südamerika erfreut sich Padel größter Beliebtheit. Ob Pickleball dagegen ankommen wird, ist zu bezweifeln. In den USA, wo sich alles ums Geld dreht, hat der Durchbruch von Pickleball vor allem knallharte finanzielle Gründe. Ein Padel Platz ist teurer zu bauen und braucht mehr Platz. Für Investoren ist Pickleball deshalb der feuchte Traum mit Aussicht auf hohe Renditen, schließlich reicht hier bereits ein Netz und ein paar Linien auf dem Boden. Das erklärt auch, warum Pickleball aktuell in allen Medien so groß gemacht wird.